Zwei erstaunlich kurze Wochen neigen sich dem Ende zu, dabei waren wir doch stets von 8 bis 16 Uhr im Büro. Wenn es Spaß macht, vergeht die Zeit halt wie im Flug – und Spaß hat es auf jeden Fall gemacht. Dennoch beenden wir das Praktikum bei Michael mit einem negativem Gefühl, denn es waren NUR zwei Wochen, und die sind nun vorbei – schade! Trotzdem haben wir viel erlebt und noch mehr gelernt. Es war halt echt eine tolle Erfahrung. Doch wie kam es eigentlich dazu? Und wer sind wir überhaupt?
Wir sind Betty und Jakub, zwei Studenten von der Uni Duisburg-Essen auf der Suche nach neuen Erfahrungen. Und siehe da, es wurde vor einem Jahr ein Seminar zu einem Thema angeboten, das uns interessiert und gleichzeitig auch noch wichtig für unser zukünftiges Berufsfeld erscheint. „Ein Schreibtisch – zwei Seiten: PR. vs. Journalismus“ Geleitet wir das Seminar von – genau! – Michael Bokelmann. Wir dürfen Abtauchen in eine Welt, die uns vorher verdeckt und weit weg erschien, aber doch so anziehend. Ein Semester lang erzählt uns Michael von seiner Arbeit, seinem Alltag und mit welcher Themenvielfalt er sich beschäftigen darf. Immer wieder betont er, wie wichtig es ist sich für verschiedene Themen zu interessieren, sich zu vernetzen („netzwerken“ ist glaube ich seine Bezeichnung dafür) und vor allem mutig zu sein, auch mal Neues auszuprobieren. Nur wer etwas versucht, kann auch was lernen. Kurzum: ein tolles Seminar und auch genau das, was wir suchen. Da in seiner Agentur Wort:Laut PR in unserer wunschzeit ein Platz frei war, schnappen wir uns ein Praktikumsplatz. Ein Platz für zwei Personen, auch für Michael eine neue Erfahrung. Die Vorfreude ist groß. Und nachdem die Wartezeit verging, gings Anfang März los.
Knapp anderthalb Stunden fahren wir mit dem Bus von Essen nach Kirchhellen. Für uns Großstadtkinder ist es wie Urlaub. Überall Einfamilienhäuser mit viel Grün, Fremde auf der Straße grüßen beim Vorbeilaufen, jeder ist etwas freundlicher, und vor allem ist hier alles ruhiger. Klar riecht es draußen ein bisschen nach Bauernhof, aber uns gefällts. Besser als Autoabgase, gepaart mit Zigarettenrauchmassen an jeder Haltestelle und dem Lärm der grauen Großstadt.
Wir wissen nicht genau was auf uns zukommt, so gehen wir erwartungsvoll zur Tür der Redaktion und schellen. Michael öffnet uns, begleitet von einem Golden Retriever namens Abbey. Die 2-jährige Hündin ist ein wichtiger Teil des Büros. Durch sie wirkt alles gemütlicher und weniger ‚bürotypisch’. Streicheln gegen den Stress und die Monotonie … wieso ist darauf noch niemand gekommen? Allerdings ist die Arbeit in der Redaktion sowieso nie monoton. Und über zu viel Stress können wir uns auch nicht beschweren. Im Gegenteil: Vom ersten Tag an haben wir zwar immer viel zu tun, doch die Aufgaben sind abwechslungsreich und bei jedem neuen Thema lernen wir wieder etwas dazu.
In den zwei Wochen recherchieren wir über verschiedene Themen, sammeln erste Erfahrungen im Umgang mit CMS-Programmen, verfassen Artikel oder auch mal eine News und gehen zur Abwechslung dann für eine halbe Stunde mit dem Hund spazieren. Ein Spaziergang an der frischen Luft tut gut und gibt noch einmal Kraft und Energie. Es fühlt sich teilweise nicht wie Arbeit an, eher so als würde man einem Hobby nachgehen, bei dem man zudem noch einiges lernt. Die Atmosphäre ist dementsprechend auch super. Von Anfang an wird uns viel Vertrauen geschenkt, gerade wo doch Vertrauen heutzutage im Berufsleben eher Mangelware ist. Mit einer Selbstverständlichkeit, als hätten wir jahrelang nichts anderes als Redaktionsarbeit gemacht, kriegen wir Aufgaben überreicht, in die wir uns hineinarbeiten sollen. Wir haben zwar Fristen, trotzdem können wir uns unsere Zeit so aufteilen wie es uns gefällt. Ist das nicht schön?
Wenn wir mal nicht in unsere Tastaturen reintippen, bereiten wir uns in der kleinen Küche eine Mahlzeit vor. Zu dem ein oder anderen Teller konnten wir Michael natürlich auch überreden. Apropos: Abgesehen von unserem Essen nimmt er sich wirklich Zeit, um auf unsere individuellen Mängel einzugehen und uns präzise zu erklären, wie wir uns verbessern können. Nicht selbstverständlich bei Praktikanten, die nur zwei Wochen da sind.
Tja … und was bleibt uns nun am Ende, außer „Danke“ zu sagen?
Danke für einen Einblick in deinen Arbeitsalltag, Michael!