Die Vererbungslehre ist schon ein sonderbares Dingda. Waren die Mendel’schen Gesetzte schon abstrus, so war es die molekulare Ebene erst recht. Und zugleich so unendlich spannend. Spannender wurde und wird es nur und erst, wenn man ganz nah hinsieht und betrachtet, wo man selbst herkommt. Was hat einen geprägt und vor allem – wer.
Er war die maßgebliche Prägung. So voller Freude und Lebenslust. Ein Mann, der zeitlebens gut zu mir war. Herzlich, offen und vor allem fröhlich, fröhlich zu sein. Er war musikalisch, sprachbegabt und ein Handwerker vor dem Herrn. Damit war er so endlos viel mehr als Genetik – er war Vorbild im echten Wortsinne. Mit ihm war nicht nur gut Kirschen essen, es war auch verdammt schwer, mit ihm nicht herrlich leicht zu sein. Er, dem die 80% genügten, und der sich damit so wunderbar viel Stress vom Hals hielt und zugleich vor Kreation so sprühte. Er hat mich zeitlebens unterstützt, indem er mir nie einen guten Ratschlag gab, den eh niemand hören will. Dass er mir damit einen wegweisenden Ratschlag gab, konnte er gar nicht wissen.
In diesem Monat starb mein wunderbarer Vater.
Es ist ok, dass er ging, weil es ok ist, dass man irgendwann geht.
Dass er fehlt, macht mich – trotz voller Worttüte – sprachlos.
Danke, für die große Zeit mit Dir.
Und danke für all das, was wir beide daraus gemacht haben.
PS: Was hat der persönliche Verlust auf einer wirtschaftlichen Seite zu suchen? Nun – diese Seite ist doch keine Wirtschaftsseite. Sie zeigt doch nur, was ich beruflich so verbiege und skizziert damit lediglich Dinge, die man früher vielleicht Hobby genannt hätte. „Du sollst später mal einen Beruf machen, der Dir vor allem Spaß macht!“ hat er immer gesagt.
Mach ich, Papa!