Manche Jahre lassen sich ordnen. Dieses sprang und forderte seine lockerleichte Aufmerksamkeit. Es wollte Bewegung. In den Monaten von Januar bis Dezember habe ich die Themen nicht bloß abgearbeitet, sondern Geschichten eingesammelt. Manche kamen geplant, andere haben mich überrascht. Alle haben mich weitergebracht.
Die Technik spielte dabei durchaus eine Rolle, die Hauptrolle blieb den Menschen vorbehalten. Trotzdem habe ich mit großer Lust neue Kameras ausprobiert, Mikrofone getestet, Setups verändert – immer mit dem gleichen Ziel: Menschen gut zuzuhören und sie optimal sichtbar zu machen. Podcasts, Porträts, Gespräche. Vielfalt nicht als Etikett, sondern als Realität. Stimmen, die Raum brauchten. Themen, die Zeit wollten.
Ich habe Seminare gegeben, Workshops begleitet, Bücher weitergedacht. Dabei ging und gehts ums Schreiben, Filmen und Aufnehmen als Handwerk, nicht als Titelthema. Mir geht es immer um Klarheit, um Haltung, um die Frage: Was bleibt, wenn der Effekt verpufft?
Danach ging es raus: zu Stadtteilfesten, zu Ehrenamtlichen, zu kulturellen Projekten, zu Proben, Premieren und Begegnungen, die keinen großen Auftritt brauchen, um wichtig zu sein.
Und ich habe mit großer Lust die Perspektiven gewechselt, stand auf turmhohen Brückenpfeilern und habe die fiebrige Weite zugelassen. Ich bin nah herangegangen, habe Gesichter gelesen, Zwischentöne gesucht. Reisen gehörten genau so dazu, wie das bewusste Ankommen in anderen Ländern, anderen Temperaturen, anderen Arbeitsrhythmen. Bis zur Rückkehr in den Alltag, leicht verschoben, aber wacher.
Was sich durch dieses Jahr zog, war die Verbindung: zwischen analog und digital. Zwischen Abstand und Nähe. Zwischen Planung und Improvisation. Ich bewege mich mit wort:laut genau dort am liebsten, wo nichts erstarrt und alles kann.
Und nun schiebt sich das Jahresende in den Flow. So also klingen die Projekte langsam aus, während die Gedanken bleiben. By the way: Weihnachten ist für mich kein großes Motiv, eher ein ruhiger Rahmen. Ein guter Moment zum Atmen.
Aus diesem Jahr nehme ich kein Fazit mit, sondern Zuversicht. Denn das nächste Jahr wartet nicht darauf, sortiert zu werden – es will erzählt werden.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen ruhige Weihnachtstage, klare Gedanken zwischen den Jahren und einen Start ins neue Jahr, der neugierig macht.
Wir lesen uns.